Einblick in eine eigenwillige Sammlung
Die Stefanini-Sammlung ist bekannt für ihre Fülle, ihr Chaos und ihren Sammler: Der Winterthurer Bruno Stefanini war Immobilienbesitzer und zugleich eigenwilliger Kunstsammler, der neben Kuriositäten wie einer Haarlocke von Kaiserin Sisi, dem Sterbebett Napoleons und Gemälden von Ferdinand Hodler auch viel Kitsch und Plunder zusammenkaufte.

Die rund 85 000 Objekte verwaltet nun die Stiftung SKKG (Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte). Im Podcast «Wohin damit?» gewährt Co-Leiter Alain Gloor Einblick in die Arbeit mit der überfordernden Sammlung. Er erklärt das neue Bauprojekt «Campo», in dem die Sammlung zwar sichtbar, aber nicht ausgestellt sein soll, denkt über den Wert von einzelnen Objekten nach und spricht mit Architektinnen, Kuratoren und Bettina Stefanini, der Stiftungsdirektorin und Tochter von Bruno Stefanini.

Zu Beginn ist die Herangehensweise etwas weichgespült. Ab der fünften Folge lässt Gloor aber auch kritische Stimmen zu, was den Gesprächen Substanz gibt. Spannend ist auch der Einblick in die Arbeit der Gemälderestauratorin Olga Schreiner. Sie erzählt von Asbest, Schimmel und einer wertvollen Grafik, die aus Versehen im Abfall landete.

Kürzlich wurde bekannt, dass es bei 14 Werken Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Verfolgung durch das NS-Regime gibt. Bleibt zu hoffen, dass der Podcast «Wohin damit?» die Frage «Woher?» nun nicht mehr länger ausspart.

Wohin damit?
www.skkg.ch/stories/ skkg-podcast
Auf Podcastportalen

Züri West machen weiter – trotz allem
Mit «Loch dür Zyt» haben Züri West kürzlich ihr neues Album vorgelegt. «Nicht das letzte», betont Band-Manager Stefan Mischler im Podcast «8424 Züri West». Die Band lebe weiter. Mischlers Präzisierung wird all jene freuen, welche die Zürcher Mundartband kennen und lieben. Sänger Kuno Lauener ist an Multipler Sklerose erkrankt und darf keine Konzerte mehr geben.

Doch Lauener ist noch täglich am Songs schreiben in seinem Heimstudio, wo der Podcast auch beginnt. Mit heiserer Stimme berichtet er von der Krise, in die er die Band gestürzt habe mit seiner Diagnose. Und vom Weitermachen, trotz allem. This Wachter, Journalist und Produzent des Podcasts, fragt nach und bringt Wahrheiten und Überraschungen zutage. Auch im Gespräch mit Küse Fehlmann, nebst Lauener dem einzigen noch aktiven Ur-Westler, mit Sam Mumenthaler, dem Ur-Drummer und Pop-Chronisten, sowie weiteren Ex-Kollegen.

Alle haben etwas zu erzählen. Interessantes, Relevantes, auch Spassiges, das This Wachter und Sound-Designer Simon Meyer mit Archivmaterial collagieren: mit alten Interviews, leiernden Konzertmitschnitten und stimmig platzierten Songzeilen. Der Podcast wurde zum 40-jährigen Bestehen von Züri West produziert. Seine sechs rund halbstündigen Episoden erzählen als fantastisch produzierter Hörfilm die Geschichte einer Band, einer Szene und einer Stadt.

8424 Züri West
Auf Podcastportalen