Kaktus trifft Igel
Max Goldt nimmt für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund. Und wenn doch, dann liest er davon Texte ab, mit denen er Beobachtungen zum aktuellen Zeitgeschehen in bitterböse Miniaturen und Dramolette dichtet. Der 59-jährige Satiriker aus Berlin bringt wortreich auf den Punkt, was politisch korrekten Zeitgenossen im Halse stecken bleibt. So gibt Goldt Ratschläge, wie man akurat mit «netten Nazis» umgeht. Er analysiert die Innenarchitektur von Luxushotels in Katar oder erläutert die Körperausdünstungen von TV-Sprecherin Dagmar Berghoff. Zuweilen lässt sich der Wortkaskadeur auch zu Surrealem hinreissen wie dem Flirt zwischen einem Kaktus und einem Igel. Max Goldt schreibt nicht nur pikant, er liest auch spannend. Diese Sammlung umfasst Studio- und Live-­Lesungen von 15 Texten. Seine stetige ­Lesereise führt Goldt Ende Oktober nach Zürich, Bern, St.Gallen und Vaduz.

Max Goldt 
Der Mann mit dem Mireille-Mathieu-Bart
2 CDs, 157 Minuten
(Hörbuch Hamburg 2017).