Die Lücke, die am Morgen des 22. August 1911 im Pariser Louvre klaffte, brachte zwei Nationen fast um den Verstand. Denn es fehlte Leonardo da Vincis «Mona Lisa», die zwei Jahre später in Florenz zum Verkauf angeboten wurde. 500'000 Lire sollte das Meisterwerk kosten, fand der anonyme Anbieter, was damals noch sehr viel Geld war.

Doch der Hehler, der auch der Dieb war, wurde überlistet und verhaftet. Es war ein italienischer Handwerker, der im Louvre gearbeitet hatte und die «Mona Lisa» zurück nach Hause hatte bringen wollen, dies notabene für ein grosszügiges Taschengeld. In der Folge stritten sich Italien und Frankreich um das Bild, das letztlich aber wieder in Paris landete.

Diesem Kunstraub haftet – wie den meisten – eine gewisse Schalkhaftigkeit an. Denn das Stehlen von Kunst geschieht meist ohne Gewalt. Planung und Ausführung verlangen aber einen hellen Kopf. Deshalb tauchen solche Geschichten auch in der Literatur- und Filmgeschichte auf. Markus Metz und Georg Seesslen berichten in ihrer «Langen Nacht» von einem besonderen Kapitel der Kriminalistik.

Lange Nacht: Die Entführung der Mona Lisa
Sa, 24.6., 23.05 DLF