Douglas «Doug» Munrow (Caleb Landry Jones) ist der titelgebende Dogman. Seine Nächsten tun ihm Übles an: der gewalttätige Vater ebenso wie der gottesfürchtige grosse Bruder. Kein Wunder, sind Doug Hunde näher als die Familie. Deren Zuneigung findet er als Kind, als der Vater ihn in den Zwinger sperrt – zu den Tieren, die dort für Hundekämpfe gehalten werden. Doug wird sein Martyrium überleben, allerdings physisch und psychisch versehrt: Er ist auf einen Rollstuhl angewiesen.

Die Jobsuche führt ihn in einen Club in New Jersey, der Drag-Shows zeigt. Von seiner Schultheaterleiterin, die bei ihm ursprünglich die Lust an der Bühne und an der Literatur geweckt hatte, stammt der Merksatz: «Wenn du Shakespeare spielen kannst, kannst du alles spielen.»

Nur die Hunde halten bis zum Schluss zu ihm

Doug kommt in der Show unter und kann als Edith Piaf und Marlene Dietrich performen. Leben kann er nicht davon. Sein Einkommen bessert er mit Diebesgut aus Einbrüchen in Villen von Reichen auf  – ausgeführt von seinen cleveren Hunden. Ein kritischer Versicherungsdetektiv wird seine Aufdringlichkeit mit dem Leben bezahlen, ebenso eine martialisch auftretende Latino-Gang – den Vierbeinern sei Dank.

Der Film rollt das Leben des Dogman in Rückblenden bei Sitzungen mit der Gerichtspsychiaterin Evelyn Decker (Jojo T. Gibbs) auf. Sie hat die Aufgabe, herauszufinden, «in welche Schublade» man ihn stecken soll, nachdem ihm die Polizei auf die Schliche gekommen war. Mögen die Menschen ihm nicht gut gesinnt sein: Die Hunde bleiben ihm treu bis zum Schluss.

Es ist alles drin im neuen Film des französischen Kultregisseurs Luc Besson («Subway», «Léon»): rabiate Action, etwas arg einfache Küchenpsychologie, Pathos-Kitsch. Was bleibt, ist ein typischer, durchaus unterhaltsamer Besson-Film.

Dogman
Regie: Luc Besson
F/USA 2023, 113 Minuten
Ab Do, 5.10., im Kino