Eine Fernsehikone, eine nationale Institution und ein Kinderliebling, der Menschen mehrerer Generationen begleitete: Fred Rogers’ Sendung lief von 1968 bis 2001 im US-Fernsehen. «Mister Rogers’ Neighborhood» hiess die Show fürs Vorschulalter, in der Rogers (1928–­2003) als Gastgeber in einem puppenstubenhaften Studiodekor wirkte. Einfühlsam erklärte er den Kindern nichts weniger als die Dinge des Lebens.

Regisseurin Marielle Heller lässt Fred Rogers – inspiriert von einer wahren Geschichte – in einer Episode seines Fern­sehlebens auftreten. Journalist 

Lloyd Vogel (Matthew Rhys) soll ein Porträt über den Prominenten schreiben. Doch Vogel hat gerade familiäre Probleme. Er prügelt sich bei der Hochzeit der Schwester mit seinem Vater Jeff, der die Familie beim frühen Tod der Mutter im Stich gelassen hatte. Bei den Interview-Treffen mit Rogers kommt an den Tag, was den Journalisten quält. Woher kommt seine Wut? Rogers greift in Vogels Leben ein – mit heilender Wirkung. Er sorgt für Versöhnung zwischen Sohn und Vater, stellt den Familienfrieden kurz vor Jeffs Tod her.

Fred Rogers ist eine kleine Paraderolle für Tom Hanks, der zurückhaltend-subtil agiert. Einmal hat er eine schöne Antwort parat auf die Frage, ob er Vegetarier sei: «Ich kann mir nicht vorstellen, etwas zu essen, das eine Mutter hat.» Rogers war übrigens als Cousin sechsten Grades mit seinem Darsteller Tom Hanks verwandt.

DVD
A Beautiful Day In The Neighborhood 
Regie: Marielle Heller
USA 2019 
107 Min. (Sony
Pictures 2020)