Manchmal hilft nur noch, die Koffer zu packen. Das tat Hermann Hesse 1919 und zog ins Tessin. Öffentliche Anfeindungen und persönliche Schicksalsschläge hatten beim Schriftsteller und Maler Spuren hinterlassen. Vom Licht und Klima des Südens erhoffte er sich eine neue Lebens- und Schaffensphase. Und tatsächlich: Wie im Rausch schrieb er «Klingsors letzter Sommer» nieder, eine Erzählung über ­einen angeschlagenen Maler. Der Schweizer Regisseur Heinz Bütler lässt diese Monate in ­seinem Essayfilm «Hermann Hesse – Brennender Sommer» aufleben. Dabei montiert er Reportage, Lesung, Kunst und Gesprächsrunde zu einem fesselnden Ganzen: Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff und Hesses Enkel Silver Hesse diskutieren mit weiteren Gästen über den Schriftsteller und seinen Protagonisten. Schauspieler Peter Simonischek liest Passagen aus der Erzählung. Und der Maler Heinz Egger interpretiert den fiktiven Maler Klingsor.

Hermann Hesse – Brennender Sommer
Regie: Heinz Bütler
CH 2020, 84 Minuten
Sa, 2.7., 21.40 3sat