Der Absatz von George Orwells «1984» explodierte gerade­zu nach Trumps Wahl zum US-­Präsidenten 2016. Ein Staats­chef, der Fakten ver­dreht – das deckte sich mit einem ­Roman über einen totalitären Staat, der ständig die Geschichte umschreibt. Orwells Dystopie von 1949 wird gerne zitiert, wenn Menschen ihre Freiheiten in Gefahr sehen. Aber wäre dabei nicht Aldous Huxleys «Schöne neue Welt» von 1932, in der sedierte Konsum-Sklaven in einem Kasten-System leben, näher an der heutigen Realität? Die Filmemacher Philippe Calderon und Caroline Benarrosh nehmen in ihrem Dok Huxleys und Orwells Werke unter die Lupe. Sie analysieren Inhalt und Entstehungsgeschichte zusammen mit Politologen oder Philosophinnen. Und zeigen, welche heutigen wissenschaftlichen und politischen Entwicklungen den dystopischen Entwürfen nahekommen. Er­s­chreckend nahe. 

George Orwell, Aldous Huxley  
1984 oder Schöne neue Welt
Regie: Philippe Calderon, Caroline Benarrosh
F 2017, 53 Minuten 
Do, 12.11., 00.05 Arte