Ob glitzernd, giftgrün oder klassisch schwarz: Der Anzug gehört zu Bryan Ferry. Schon als Kunststudent in den 1960ern liess er sich mit Krawatte und Jackett ablichten. Als Sänger der Band Roxy Music machte ihn das Outfit endgültig zur Ikone: eleganter Look, geschmeidige Bewegungen, Vibrato in der Stimme – der Dandy des 70er-Pop. Zu seinem 75. Geburtstag porträtiert Regisseurin Catherine Ulmer den Sänger in ihrem Film «Bryan Ferry: Don’t Stop The Music». Sie lässt den Arbeitersohn aus Nordengland zu Archivaufnahmen selber aus dem Off erzählen. Über seine Kindheit und das Kunststudium unter dem Pop-Art-Künstler Richard Hamilton. Über seine Liebe zum R&B und Jazz der 1920er sowie die Erfolge und Niederlagen von Roxy Music. So ist der Film ­Biografie, Sozialgeschichte Gross­britanniens und Kunstgeschichts-Lektion in einem. Ein gelungenes Porträt über einen, der noch immer an das spielerische, avantgardistische Potenzial der Popmusik glaubt. 

Bryan Ferry: Don’t Stop The Music 
Regie: Catherine Ulmer
F 2019, 53 Minuten
Fr, 11.12., 21.40 Arte