Jack Marcus (Clive Owen) hat seine besten Jahre hinter sich. Der einst gefeierte Starautor steckt in einer Schreibblockade. Unter anderem tröstet er sich mit Wodka aus der Thermosflasche, aus der er sich während der Pausen im Auto bedient. Er wird auch in der Öffentlichkeit auffällig, was ihm in seinem Stammrestaurant ein Hausverbot einbringt. Jack unterrichtet Englisch an einer Highschool in der Provinz von Neuengland. Er tut es mit Charme und Schalk und fordert seine etwas trägen Schüler auf originelle Art heraus.

So scheint Jack sich mit seinem Schicksal abgefunden zu haben. Bis eine Neue kommt: Dina Delsanto (Juliette Binoche) ist von New York aufs Land gezogen, um hier den Leistungskurs Kunst zu übernehmen. Ihr eilt der Ruf vor­aus, ­
sie sei ein «Eiszapfen». Dina ist eine Künstlerin, die ebenfalls in ­einer Krise steckt. Begründet ist diese allerdings körperlich: Sie leidet an rheumatoider Arthritis, der schmerzhaften Gelenkkrankheit.

Sprache und Bilder

Bald schon fliegen verbale Fetzen. Sie: «Wörter sind Lügen und Fallen.» Er dagegen stellt die Sprache über die Bilder. ­Literatur sei wichtiger als Kunst. Die Schüler formulieren in einer Präsentation die jeweiligen Wahrheiten: «Ein Dutzend wahre Wörter sind mehr wert als 1000 Bilder.» – «Ein Bild ist 1000 Lügen wert.» Es kommt zum friedlichen Schlagabtausch und schliesslich zum Angebot, in der schuleigenen Literaturzeitschrift eine Debatte zu führen. Kann sie ihm, dem Wortgewandten, Paroli bieten?

Natürlich gilt auch in dieser beschwingten Komödie die alte Regel: Was sich liebt, das neckt sich. Mit der Liebe zwischen den konkurrierenden Lehrpersonen ist es aber heikler.

Juliette Binoche war bei ­ihrem Engagement für «Word And Pictures» doppelt gefordert: Sie spielt nicht nur eine handikapierte Künstlerin – sämtliche Bilder von Dina Delsanto, die man im Film sieht, hat sie selber gemalt.

Words And Pictures
Regie: Fred Schepisi
Ab Do, 22.5., im Kino