Als Pionierin des Elektro-Pop mit ihrem Duo Soap Kills im heimatlichen Beirut hat es Yasmine Hamdan vor 20 Jahren zum (Under­ground-)Star im arabischen Raum gebracht. Vor vier Jahren veröffentlichte sie ihr Solo-­Debüt. In Jim Jarmuschs Vampir-Film «Only Lovers Left Alive» hört und sieht man Yasmine Hamdan bei einem Club-Auftritt in Tanger. Und jetzt das zweite Album: «Al Jamilat». Geblieben ist der furiose Mix der beiden Welten: Orient und Okzident, Überliefertes und Neugeschaffenes, Handgemachtes und Elektronisches. Es fängt ganz akustisch an mit Gitarre und Chorgesang, bis weitere Instrumente einsetzen: Streicher, die orientalisch, asiatisch oder indisch klingen, Wüstenbeats, Synthesizer. Vor allem natürlich: Hamdans berückende, facettenreiche Stimme, die sich am Arabischen orientiert und bestens zu diesem frischen Elektro-Folk-Pop passt. Weltläufig zeigt sich die Produktion der 47-Jährigen, die heute Französin ist: Aufgenommen wurde «Al Jamilat» («Die schönen Frauen») in ­Hoboken (New Jersey), in Paris, Beirut und London.

Yasmine Hamdan
Al Jamilat
(Crammed 2017).