Der Kammerpop ist zurück
Er ist das einzige konstante Mitglied der 1989 gegründeten Band The Divine Comedy: Neil Hannon, Jahrgang 1970, aus Nordirland. Gerühmt wird die Gruppe für ihren opulenten Kammerpop. Zeitgemäss will Hannon nicht sein. Auch auf dem neusten Werk «Office Politics» nicht, einem Konzept­album – vom Eigthies-Sound mit Synthies über das gewohnte Kammermässige bis zum reduzierten Song. Wie die parodistische Hommage an die Minimal-Music-Legenden Philip Glass und Steve Reich: Die Musik ist passenderweise als vokaler Kanon minimalisiert; thematisch geht es um die beiden Komponisten, die einst eine Entrümpelungsfirma betrieben haben sollen.

Das grosse Thema des Albums ist der Mensch, der sich in der technologisierten Welt vom Überflüssigwerden bedroht sieht. Hannon geht seinen Stoff freilich mit viel Komik an und erinnert bisweilen an die Kinks oder Blur.

The Divine Comedy
Office Politics
(Divine Comedy ­Records / PIAS 2019)