Die Retrowelle rollt unentwegt Wehmutsounds in unsere Ohren. Aber Althergebrachtes kann erfreulich frisch klingen. Wie jener Rock ’n’ Roll aus Carouge, mit dem The Animen vor zwei Jahren einen Swiss Music Award als «Best National Talent» gewannen. Das junge Quartett schaffte damit den Sprung von den Quartierbühnen aufs nationale und internationale Parkett. Nach ihrer damaligen Debüt-CD «Hi!» liefern sie nun das Folgealbum ab mit dem kecken Titel «Are We There Yet?». Hoffentlich nicht! Denn obwohl die neuen Songs weit professioneller produziert wurden als jene auf «Hi!», wünscht man sich noch viele weitere Animen-CDs. Ihre fröhliche Mixtur aus Schunkel-Folk, Schmuse-Soul und Vintage-Rock macht glücklich und süchtig. Wenn Théo Wyser seine Vibratostimme zu Robin Schneiders Flatterbass oder einem piepsenden Örgeli fläzt, wähnt man sich in einer Zeit, als alles bunt und unbeschwert war.

The Animen 
Are We There Yet? 
(Two Gentlemen 2015).