Bevor die Zürcher Dadaisten mit Simultangedichten da waren, war Erik Satie mit einem Simultankunstwerk da: «Sports et Divertissements» (1914) besteht aus farbigen Grafiken von Charles Martin, zu denen der geniale Komponist und Schriftsteller Satie humorvolle Geschichten und Klavierstücke beisteuerte. Mit dem Ballett «Parade» und den auf penetranten Motivwiederholungen basierenden «Musiques d’ameublement» wurde Satie (1866–1925) vollends ein Dadaist. Diese radikal neuartigen Werke, weitere Ballette, Lieder und Chansons sowie alle die vielen Klavierminiaturen liegen seit November als «Complete Edi­tion» auf zehn CDs vor – sehr rechtzeitig also zu Saties 150. Geburtstag im Mai. Vollständig ist diese Ausgabe allerdings nicht, es fehlen die Cabaret-Stücke. Die neu aufgelegten Einspielungen der Klaviermusik mit Aldo Ciccolini sorgen jedoch auf höchstem Niveau für Sati(e)sfaktion.

Tout Satie! 
Erik Satie Complete Edition (Erato 2015).