«Hört her, ich bin zurück!», scheint der in Zürich lebende Geiger Ilya Gringolts zu rufen, obwohl er nie ganz weg vom Fenster war. Problematisch wars, dass die erste CD von 2005 gleich bei der Deutschen Grammophon erschien, und niemand kaufte sie. Die Deutschen liessen ihn fallen. Konzerte spielte er dennoch, wenn auch nicht die ganz grossen in New York oder London. Gringolts gründete dafür ein Quartett und spielte im Lucerne Festival Orchestra.
Nun zeigt er sich aber wieder als Solist und spielt auf seinem neuen Album die halsbrecherischen 24 Caprices von Nicolò Paganini. Der Russe spielt nicht non­chalant über die Schwierigkeiten hinweg, aber sie behindern ihn nie. So erhält das Werk brutale, messerscharfe Kanten – und viel von seinem urdiabolischen Geist zurück. Prächtig.

Ilya Gringolts
Paganini – 24 Caprices
(Orchid Classics 2013).