Bei Clara Schumann hatte sie Klavierstunden genommen, bei Josef Rheinberger Einsichten in den Kontrapunkt bekommen: Luise Adolpha Le Beau (1850–1927) trat als Pianistin, Komponistin sowie Musikkritikerin hervor und trug zur Spätromantik in Deutschland eine eigene, leider längst vergessene Note bei. Die in Rastatt geborene und in Baden-Baden gestorbene Musikerin gab ihr Bestes in Sonaten mit Klavierbegleitung sowie im 1877 komponierten Klaviertrio d-Moll op. 15. Es vereint vornehme Klangschönheit und eine geradezu virile Kraft – weibliche und männliche Eigenschaften in ständigem Wechselspiel. Der Pole Bartek Niziol (Violine), der Westschweizer Denis Severin (Violoncello) und die Russin Tatiana Korsunskaya (Klavier) erwecken diese energiegeladene Musik, die auch mit lyrischen Qualitäten, Eleganz und Spielwitz aufwartet, mit hinreissendem Temperament zu neuem Leben.    

Luise Adolpha Le Beau
Kammermusik 
(MDG 2014).