Allzu lange stand er im Schatten berühmterer Kollegen wie Bedrich Smetana, Antonin Dvorák, Leos Janácek und Bohuslav Martinu, jetzt wird er von grossen Interpreten wiederentdeckt. Josef Bohuslav Foerster (1859–1951) war einer der fruchtbarsten böhmischen Komponisten und ein begnadeter Lyriker. Seine unzähligen Lieder zeichnen sich durch Verinnerlichung und zarte Expressivität aus. Die Mezzosopranistin Olga Cerná, die am Nationaltheater Prag gastierte und mit Ersteinspielungen von Schulhoff und Martinu hervortrat, vermittelt mit klug ausgewählten Liedern erstmals eine Übersicht, die von melancholischen Gesängen und eindringlichen Liebesliedern über Psalmen sowie schlichten Weisen im Volkston bis zu ergreifenden Kriegsliedern reicht. Die Sängerin und der Pianist Matthias Veit werden dem Spätromantiker mit differenzierten Darstellungen gerecht.     

J.B. Foerster 
Lieder 
(Radioservis 2015 – www.radioteka.cz).