Grosse Meister wie Mozart, Beethoven oder Schubert sind ihm Pate gestanden. Doch der Aargauer Komponist Friedrich Theodor Fröhlich (1803–1836) entwickelte in seiner kurzen Schaffenszeit einen unverkennbar eigenen Ton. Der in Brugg geborene und in Berlin von Goethes Freund Carl Friedrich Zelter ausgebildete Komponist trug zur einheimischen Frühromantik bei. Hielt er sich an die Harmonik und Melodiebildung seiner Vorbilder, so wagte er doch formale Experimente von erstaunlicher Kühnheit. Der erste Satz seines 2. Streichquartetts in g-Moll besteht aus Variationen, wie sie sonst erst im Finale anzutreffen sind. Die Scherzi stehen nicht an zweiter, sondern an dritter Stelle. Auch kurze Adagio-Einschübe und Fugen betonen Fröhlichs Eigenwilligkeit. Erstmals liegen seine vier Streichquartette in einer Gesamteinspielung vor. Das Rasumowsky Quartett setzt sich hingebungsvoll für diese klanglich reizvollen Trouvaillen ein.

Friedrich Theodor  Fröhlich
Streichquartette 
2 CDs
(cpo 2016).