Erik Satie (1866–1925) war mit seiner reichhaltigen Klaviermusik und seinen Orchesterwerken der originellste Kopf der Pariser Avantgarde. Heute ist seine Musik nur noch selten im Konzertsaal zu hören. Eine Gelegenheit, diesen experimentierfreudigen und geistvollen Aussenseiter kennenzulernen, bietet die Einspielung von Klaviersolostücken mit dem Pianisten Christoph Deluze. Zumal diese Aufnahme mit dem orchestralen Geniestreich «Parade» kombiniert wird. Revolutionär sind in dieser mit Motivwiederholungen laborierenden Ballettmusik die lärmend eingesetzten Geräuschmittel: Revolverschüsse, Sirenen, Lotterieräder und Schreibmaschinen künden ein neues Musikzeitalter an. Kein Wunder, dass die von Dirigent Ernest ­Ansermet geleitete Uraufführung mit der Ausstattung von Pablo Picasso 1917 in Krawall ausartete. Die «Parade»-Aufnahme mit dem Orchestre National de France unter Manuel Rosenthal brilliert mit viel Spielwitz.    

Erik Satie
Choix d’œuvres pour piano
(Praga 2013)