Souveräne Hommage
Die Klangwelt des Russen Dmitri Shostakovich (1906–1975) ist eine Herausforderung für jene, die sie hören und auch verstehen wollen. Vor allem aber für jene, die sie interpretieren. Die harmonisch vertrackten Werke wirksam zu entfalten, setzt Können und Erfahrung auch im Spirituellen voraus. Es überrascht daher, dass die deutsche Pianistin Katharina Hack (26) und ihre Schwester Anouchka am Cello (24) auf ihrem Debütalbum drei höchst verschiedene Werke von Shostakovich spielen. Kommt die Sonate für Cello und Piano Op. 40 ­­von 1934 melodiös und beschwingt daher, steht die Sonate für Viola und Piano Op. 147 für die entrückte Spätphase des Komponisten. Als Zugabe erklingt ein Ausschnitt aus Op. 97, das als Film­musik geschrieben wurde. Wie souverän die Musikerinnen am Werk sind, belegt ihr Gast, Star-Cellist Gauthier ­Capuçon.

Dmitri Shostakovich
Sonatas Op. 40, Op. 147, Prelude Op. 97
(Genuin 2020)