Seelensound eines Wirbelwinds 
Der Geiger Tobias Preisig erkundet mit seinem Instrument seit gut zehn Jahren verschiedene Klangsprachen. Einst jüngster Jazz-Student in Bern, ist er auch klassisch geschult und verbindet technische Virtuosität mit musikalischem Freigeist. Kein Wunder, dass der heute 38-jährige Zürcher so verschiedene Partner fand wie Jazzer ­George Gruntz, Klassiker Daniel Schnyder oder Yello-Sänger Dieter Meier. Mit dem Duo Ego-Pusher wagt sich Preisig auch in Electronica und Ambient vor. Nun überrascht er erneut: mit seinem Solo-Debüt, das den kreativen Wirbelwind als hoch­konzentrierten Minimalisten zeigt. «Diver» ­öffnet acht Klangräume von unendlicher Weite, die Preisig aus simplen Themen gestaltet. Es seien Weisen, die sich über Jahre angestaut hätten, schreibt er. Mit Produzent Jan Wagner hat er diese Seelensounds in dreiwöchiger Studioarbeit eingespielt, geschichtet und mit einem Moog-Synthesizer sachte eingebettet.

Tobias Preisig
Diver
(Quiet Love 2019)