Opulente Klangpanoramen
Es muss die Wirkung eines Funkenschlags gehabt haben, als sich die beiden Gitarristen Luca Aaron und Kristinn Kristinsson 2014 mit dem Holzbläser Fabian Willmann zu einer Session in Basel trafen. Ihre musikalischen Vorstellungen waren so ­deckungsgleich, dass sie einfach zu spielen begannen. Als Grundtenor diente den Jazzern eine hymnische Melancholie, die der Isländer Kristinsson folkloristisch intus hatte und welche die beiden Süddeutschen sich via Experimental Rock und Minimal Music angeeignet hatten. 2015 legte das Trio Minua «In Passing» vor, nun folgt «Still Light». In einem weiten Spannungsbogen erzählen sie Geschichten und malen passende Hintergrundbilder, die sacht hingetupft werden, sich aber zu opulenten Panoramen weiten. Es ist erstaunlich, zu welcher Formen- und Stimmungsvielfalt dieses eigenartig besetzte Trio fähig ist. Klar sind keine deftigen Grooves zu erwarten, sondern impressionistisch verwobene Klangtexturen, die das Ohr umschmeicheln.

Minua
Still Light 
(Traumton 2019)