Zwischen Traum und Erinnerung schwebt die Erzählerin in Gertrud Leuteneggers ­neuem Roman: Sie ist in ihre alte Heimat, in ein Tessiner Dorf nahe der italienischen Grenze, zurückgekehrt. Hier will sie sich von ihrem ehemaligen Lebensgefährten ­Orion verabschieden, Totenwache halten. Mit ihm verbindet sie eine leidenschaftliche, aber wechselvolle Geschichte: Denn der verkannte Architekt war ein Trinker und Choleriker, der seine Gefährtin und die Tochter schliesslich zur Flucht in die Deutschschweiz trieb. Nach seinem Tod verbringt sie nun die Nacht im Hotel am Waldrand, wo sie schon früher Schutz fand vor dem tobenden ­Orion. Allerdings ist das Gasthaus verlassen, die Besitzer sind ausgeflogen. 

Im unverschlosse­nen Gar­ten­saal suchen sie nun die ­Erinnerungen heim …
Die in Schwyz aufgewachsene Autorin Gertrud Leuten­egger, die selbst lange im Tessin gelebt hat, feiert in Zürich Buchpremiere mit ­ihrem Werk «Späte Gäste». Das Gespräch führt Literaturkritiker Rainer ­Moritz.  

Gertrud Leutenegger
Do, 10.9., 19.30 Literaturhaus Zürich
Do, 17.9., 19.30 Kantonsbibliothek Schwyz