Eine stille Landschaft aus Eis und Schnee, Grau-Weiss-Töne – und mittendrin ein leuchtend roter Punkt. «Von Weitem ähnelt sie rotem Laub im Schnee», heisst es im Band «fremd sein ohne fremd zu sein». Die Frau im seidenen Cheongsam, einem traditionellen chinesischen Kleid, ist Hsin-Mei Chuang, fotografiert von ihrem Mann Matthias Messmer. Die taiwanesische Kulturforscherin und der St. Galler Fotograf und Autor sind nach neunjährigem Exil in China 2014 in die Schweiz gezogen. Die Gefühle von Heimatlosigkeit, vom «Dazwischen-Sein» und die Sehnsucht anzukommen halten sie in diesem Band fest. Chuang ist, stets traditionell gekleidet, in unterschiedlichen Szenarien in Schanghai, Taiwan oder europäischen Ländern zu sehen. Die dazu gehörenden Texte sind inspiriert von Frauen­figuren aus Literaturklassikern von Anton Tschechows Dame mit dem Hündchen bis zur Geisha Komako in «Schneeland» des japanischen Nobelpreisträgers Yasunari Kawabata. Die mystischen Bilder und Texte geben ihr Geheimnis nicht immer preis, laden aber ein zu eigenen Fantasiereisen.

Matthias Messmer
Hsin-Mei Chuang
fremd sein ohne fremd zu sein
72 Seiten mit 32 Fotografien
(Till Schaap Edition 2021)