Roland Vögtli war Musikredaktor bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, als er eines Tages die Sängerin Maria Moling von der Südtiroler Band Ganes im Studio zu Gast hatte. Ganes ist das Trio, in der Maria zusammen mit zwei Cousinen Pop mit ladinischen Texten macht. Ihre Stimme hatte es Vögtli angetan, und er lud Maria zu seinem Bandprojekt Cha Da Fö ein. Schliesslich wurde das Duo Me+Marie daraus: er aus Scuol im Unterengadin, sie aus La Val in den Dolomiten.

Eine abwechslungsreiche Gitarrenarbeit ist hörbar: rockige Riffs der verzerrten E-Gitarre, raue, eruptive Momente im Wechsel mit verhalten zarten Folktönen. Es ist eine angenehme Dynamik in diesen Songs, zu der Maria differenziertes Schlagzeugspiel beisteuert. Und natürlich die beiden Stimmen, solo, im Zwie- und Wechselgesang. Auf Platte ist die Duo-Besetzung mitunter erweitert, da mal ein Cello oder eine dezente Trompete, dort mal ein Chor oder etwas Piano.

Me+Marie erinnern besetzungsmässig an ähnliche, ebenfalls gemischte Doppel wie The Kills oder The White Stripes. Englisch ist die vorherrschende Sprache, bis man überraschend Vögtli eine Nummer im Unterengadiner Idiom Vallader singen hört. Und was Maria Moling als Albumabschluss im akustischen «Rises» auf Ladinisch interpretiert, ist schlicht betörend.

Im August kann man die beiden ein paar Mal bei Heimspielen live erleben.

CD
Me+Marie
One Eyed Love
(Blankomusik 2016).

Konzerte
Sa, 6.8., 17.30 Open Air Chapella S-chanf GR
Do, 18.8., 21.00 Höflibeiz Klibühni Chur GR
Fr, 19.8., 22.15 Stadtfest, Hegisplatz Chur GR
Do, 25.8., 20.00 Bogn Engiadina Scuol GR