Beim Anblick der Stillleben von Wayne Thiebaud könnte einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. So realistisch malte der US-amerikanische Pop-Art-Künstler Kuchenstücke und Glaces, dass man glaubt, gleich reinbeissen zu können. Und doch: Nur verlockend sind diese Süssigkeiten nicht. Zu Heerscharen reihte Wayne Thiebaud (1920–2021) seine Torten auf, tauchte sie in falbes Licht. Je länger man sie anschaut, desto stärker weicht die Verlockung einem ekelhaft süssen Gefühl des Überflusses.

Die Fondation Beyeler in Riehen zeigt diese Stillleben nun zusammen mit weiteren Arbeiten von Thiebaud. Zu sehen sind etwa auch seine Landschaften und Städtebilder. Verschmelzende Perspektiven lassen diese Gemälde cartoonhaft erscheinen. Doch auch ihnen wohnt eine gewisse Melancholie inne, erinnern sie doch an all jene fantastischen Traumlandschaften, die einem nach dem Erwachen schon entglitten sind.

Wayne Thiebaud
So, 29.1.–So, 21.5.
Fondation Beyeler Riehen BS