«Wir sind zwei Personen, aber ein Künstler» – gerne wiederholen Gilbert & George ihre Grundformel. Dabei trägt das Künstler-Duo meist Tweed-­Anzüge und abgestimmte Krawatten, präsentiert sich im Gleichklang von Bewegung, Gestik und Sprache. Sie haben ihre skurrile und roboterhafte Selbstinszenierung perfektioniert, seit sie sich 1967 am St. Martins College of Art in London über den Weg liefen. Bei ihrer ersten Performance standen der Südtiroler Gilbert Prousch und der Engländer George Passmore singend auf einem Tisch – und erweiterten so den Skulpturenbegriff. Seither kennt man vor allem ihre grossformatigen, oft provokanten Fotocollagen. Darin vermischen sie Selbstporträt, kirchliche Ikonografie, Pop-Art und grobe Punk-Ästhetik. Und behandeln auf düster-ironische Art Sexualität, Homophobie, Religionskritik, Angst, Tod und Hoffnung. In der Kunsthalle Zürich ist nun eine Retrospektive des aus­sergewöhnlichen Duos zu ­sehen.

Gilbert & George – The Great Exhibition, 1971–2016
Sa, 22.02.–So, 10.05. Kunsthalle & Luma Westbau Zürich