Eine Filmemacherin geht ­einem Mord auf den Grund und wird von der Beobachterin zur Beobachteten: Mit der Novelle «Der Auftrag oder vom Beobachten des Beo­bachters der Beobachter» hat Friedrich Dürrenmatt 1986 ­einen verschachtelten Krimi in 24 Sätzen geschrieben. Er persifliert darin den Überwachungsstaat. Diese Novelle ist Teil der Ausstellung im Strauhof, die sich der Zeit des Kalten Kriegs in der Schweiz widmet. Sie will die Verflechtung zwischen Literatur und politischer Lage der 80er aufzeigen. Im ersten Teil stehen Originaldokumente rund um Max Frischs Fiche im Zentrum. Aus Empörung über die staatliche Überwachung zerschnitt dieser seine Fiche und führte sie mit Kommentaren ad absurdum. Neun weitere Geschichten fangen mit Zeitdokumenten oder fiktiven Texten die Atmosphäre in der Schweiz in den Jahren vor der Wende ein und decken gesellschaftliche Missstände auf. 

Frischs Fiche und andere Ge­schichten aus dem Kalten Krieg
Sa, 10.6.–So, 20.8., Strauhof 
Zürich – www.strauhof.ch