Ein Regime mag noch so despotisch sein, irgendwie schaffen sich die Menschen immer ihre Freiräume – auch im Iran, wo in den letzten Jahrzehnten eine vielseitige Plakatkultur entstanden ist. In diese gewährt nun das Museum für Gestaltung in Zürich mit der Ausstellung «Visuelle Poesie» einen Einblick. Zu sehen sind Plakate aus den letzten 20 Jahren, die meist in geschützten Innenräumen für Ausstellungen, Theaterfestivals und Konzerte werben oder Leitfiguren aus der persischen Geschichte würdigen.

Die Arbeiten zeugen davon, wie iranische Plakatkünstler persische Tradition und westliche Inspirationen mischen, wie sie jenseits der Definitionsmacht des Regimes mit dem kalligrafischen Erbe arbeiten und wie sie mit einer poetischen Bildsprache Einschränkungen umgehen. Ergänzt wird die Ausstellung mit virtuellen Bildbotschaften aus der jüngsten Protestwelle.

Visuelle Poesie – Zeitgenössische Plakate aus dem Iran
Bis So, 29.10., Museum für Gestaltung Toni-Areal Zürich