Die Mischung aus Kraft und Melancholie, welche die Skulpturen von Auguste Rodin (1840–1917) ausstrahlen, ist noch heute von ungebrochener Faszination. Muskulös und zielstrebig geht «Der Schreitende» – und doch fehlen ihm Kopf und Arme. Unverrückbar sitzt «Der Denker» grübelnd da – und strahlt dennoch Verletzlichkeit aus. Rodin gilt noch immer als der grosse Erneuerer der Bildhauerei des späten 19. Jahrhunderts. Denn fest in der Tradition verankert, schuf er doch Bahnbrechendes: unvollständige, grobe, verwundete Figuren. Ihm stellt nun die Fonda­tion Beyeler einen späteren grossen Impulsgeber gegenüber: Hans Arp (1886–1966). Dessen biomorphe und wuchernde Arbeiten zeigten der abstrakten Skulptur neue Wege auf. Unterschiedlicher könnte die Kunst von Rodin und Arp auf den ersten Blick nicht sein. Doch die Gegenüberstellung zeugt von der Experimentierfreude beider Künstler. Und im Dialog der Werke zeigt sich: Ohne ­Rodins Weiterentwicklung wäre Arps Spiel mit den ­Formen nie möglich gewesen. Aus Körpern wurden Kurven.  

Rodin/Arp 
So, 13.12.–So, 16.5. 
Fondation Beyeler Riehen BS