Er gehört zum berüchtigten 27er-Club: Im September 1970 starb Jimi Hendrix in London – mit erst 27 Jahren. In den drei Jahren zuvor hatte er sich vom Geheimtipp an der Bluesgitarre zum Superstar des Progressive Rock entwickelt. Dokfilmer Bob Smeaton, der zuvor bereits zwei Filme über Hendrix realisiert hatte, gelang mit «Hear My Train Coming» 2013 eine stupende, in ihrer gelungenen Montage geradezu berauschende Musikerbiografie. Dank zahlreichen unbekannten Filmsequenzen sowie Quotes vieler Zeitzeugen und Verwandten leuchtet er das kurze Leben dieses beeindruckenden Musikers fast lückenlos aus. Er begleitet ihn von Seattle, wo er 1942 geboren wurde, nach London, wo ihn Beatles und Rolling Stones bekannt machten, und zurück in die USA, wo er zur Ikone wurde.

Er zeigt das Gesamtkunstwerk aus Musikgenie, Rebell, Stilikone und Sexsymbol als bescheidenen und seriösen Menschen. Klar: Jimi mochte die Frauen und stiess keine von der Bettkante, er wusste sich nicht nur musikalisch zu berauschen – am wichtigsten aber war ihm die Musik. Diese prägte sein Leben rund um die Uhr und hallt von seinen wenigen Alben bis heute nach.

Hear My Train Coming
Regie: Bob Smeaton / 90 Minuten
Fr, 16.9., 21.45 Arte