Peter Gabriels erste vier Soloplatten hiessen alle «Peter Gabriel». Sie bekamen inoffizielle Titel («1» bis «4»), um die vier Werke zwischen 1977 und 1982 unterscheiden zu können. Erst Album Nummer fünf erhielt einen richtigen Titel: 1986 erschien «So». Nach unerforschlicher englischer Rechenart gibts nun im Herbst 2012 eine «25th Anniversary Edition». Wer will, kann sich zu den originalen neun Tracks wahlweise zwei Live-CDs und -DVDs mit Konzertaufnahmen von 1987 dazukaufen.

«So» entwickelte sich zum Bestseller mit rund 6,5 Millionen verkauften Exemplaren. Aufmerksamkeit bekam «So» in den 1980er-Jahren dank dem Musikfernsehen MTV. Das war die Zeit der Videoclips, und ein Song aus «So» ist damals besonders aufgefallen: «Sledgehammer» ist vielen durch die Bilder nachhaltig zum Begriff geworden. Unter anderem waren die Aardman Studios («Wallace & Gromit») am Clip beteiligt, die mit ihren Knetfiguren-Animationen «Sledgehammer» massgeblich mitgestalteten. Der Song selber ist ein HammerSong. Jedem DJ sei der Gratis-Tipp gegeben: Herrscht mal Flaute auf der Tanzfläche, einfach «Sledgehammer» einlegen – und es wird munter weitergetanzt.

Peter Gabriel hat sich auf «So» wieder um die Weltmusik verdient gemacht, wie er es bis heute tut. Sonstige Highlights auf ­­dem Album: Das bewegende ­Duett mit Kate Bush in «Don’t Give Up», Gastsänger Youssou N’Dour (zusammen mit Gabriel auf «In Your Eyes»), das Mitwirken von Laurie Anderson. Es ist schlicht ein herausragendes Album aus einem ansonsten eher wenig erhebenden Popjahrzehnt.


[CD]
Peter Gabriel
So (1986)
25th Anniversary Edition
(EMI 2012).
[/CD]