Im Opernhaus Zürich regiert das Unheimliche: Ballettdirektor Christian Spuck inszeniert als Schweizer Erstaufführung E.T.A. Hoffmanns Schauernovelle «Der Sandmann». In der 1816 veröffentlichten Erzählung schildert der Autor das Schicksal von Nathanael. Als Kind hat ihm seine Mutter vom Sandmann erzählt, der den schlaflosen Kleinen die Augen herausreisst. Die schauerliche Vorstellung holt ihn als Student ein, als er einem mysteriösen Optiker begegnet, der ihn an den Sandmann erinnert. Nathanael verstrickt sich in Trugbildern – Realität und Illusion verschwimmen. Der Absturz in den Wahnsinn ist unaufhaltbar, als sich seine Angebetete Olimpia als lebloser Automat entpuppt.

Christian Spuck legt in seiner Interpretation den Fokus auf die Ambivalenz zwischen optischer und geistiger Wahrnehmung. Nathanaels Zerrissenheit findet zur Musik von Robert Schumann und Alfred Schnittke sowie zu 
den elektronischen Klängen von Martin Donner ihren Ausdruck. Am Pult steht der italienische Dirigent Riccardo Minasi. 

Der Sandmann
Premiere: Sa, 28.5., 19.00 Opernhaus Zürich