Bald ist es so weit: Am Schmutzigen Donnerstag übergibt der Stadtpräsident von Bellinzona den Schlüssel zu den Stadttoren. Damit beginnt der Rabadan, wie die Fasnacht hier heisst, die Zeit der Narren und des Radaus. In der Tessiner Krimiserie «Alter Ego» hält am Schmutzigen Donnerstag auch der Horror Einzug in die Stadt: In einem Park wird die sorgfältig drapierte Leiche einer jungen Fasnächtlerin gefunden.

Mitten im Karnevalsgetümmel nimmt sich Kommissar Leonardo Blum (Gianmarco Tognazzi) mit Kollegin Laura Tatti (Maria Anolfo) und der Gerichtsmedizinerin Camille Aubry (Anna Pieri Zürcher) des Falls an. Wurde die Studentin wegen ihres Drogenkonsums ermordet? Oder kopiert hier jemand die Taten jenes Serienmörders, der schon elf Jahre zuvor in Bellinzona zuschlug? Die Prämisse der sechsteiligen Serie von Radiotelevisione Svizzera RSI, die nun auf Play Suisse zu sehen ist, ist nicht neu.

Eine frühere Mordserie, ein Nachahmungstäter und ein kerniger Ermittler mit persönlichen Verstrickungen in den Fall – das alles kennen Krimifans. Doch «Alter Ego» vermag das Publikum mit einem guten Erzähltempo und seiner Atmosphäre zu fesseln. Je länger der Fall dauert, desto weniger Heiterkeit verbreiten die Bilder von ausgelassenen Fasnächtlern. Bis einem die Verkleideten nur noch wie Fratzen erscheinen. Und das Scheppern der Guggenmusik zum ständigen Vorboten des Unheils wird. Schöne Fasnacht!

Alter Ego
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