Alexandra Brandt ist spurlos verschwunden. Ist sie einfach abschiedslos gegangen? Ist sie Opfer eines Verbrechens geworden? Sie lässt zwei schulpflichtige Kinder zurück. Die kleinen Darsteller in der Serie «Neuland» sind ganz grosse Klasse – Aennie Lade als Zoe und Lene Oderich als Lea. Ihre Tante Karen Holt (Franziska Hartmann) kommt aus Mali zurück, wo sie als Soldatin stationiert ist; frühere Einsätze führten sie nach Afghanistan und in den Kosovo. Sie scheint an einer posttraumatischen Belastungsstörung zu leiden, schluckt Tabletten, raucht und trinkt. Doch die Verantwortung für ihre Nichten will sie wahrnehmen. Im fiktiven norddeutschen Städtchen Sünnfleth trifft Karen auf Nachbarinnen und Eltern. Es sind Besserverdiener mit ihren Luxusproblemen. Im Zentrum der scharfen Milieustudie «Neuland» in der ZDF-Mediathek stehen die Frauen, gespielt von Peri Baumeister, Mina Tander und Anneke Kim Sarnau. Sie zeigt eine heile Welt, die Kratzer bekommt, mehr und mehr. Verzweiflung, Lebenslügen, Zerrüttungen offenbaren sich. Auf dem Pausenplatz kommt es zu anfangs unerklärlicher Gewalt zwischen Kindern. Was geht da ab? Jens Wischnewski führt Regie zum Drehbuch von Orkun Ertener. Die Geschichte erstreckt sich in unspektakulärer, aber dichter Spannung über sechs Folgen à 45 Minuten. Und sie zeugt in dieser Umsetzung von der starken Qualität deutscher TV-Serienkultur. 

Neuland
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