Der 1985 erschienene Roman «White Noise» («Weisses Rauschen ») galt lange als unverfilmbar. Der New Yorker Regisseur Noah Baumbach hat es nun gewagt, das Buch des US-Autors Don DeLillo für seine Netflix- Produktion zu adaptieren – mit Erfolg. In seinem postmodernen Mischgenre finden Familienkomödie, Art- house-Kino, Katastrophen- und Actionfilm zusammen. Jack Gladney (Adam Driver mit Bierbauch, Bild) ist Uni-Dozent für das kuriose Fach «Hitler-Studien » und mit seiner Gattin Babette Oberhaupt einer munteren Patchworkfamilie. Alles geht soweit seinen Gang, bis der Crash zwischen einem Tanklastwagen und einem Zug eine lebensbedrohende Giftwolke freisetzt. Nach anfänglichem Zögern flüchten auch die Gladneys. Es ist ein amüsanter, wilder Ritt durch Problemfelder, zu denen auch Massenmedien und Konsumgesellschaft inklusive Drogenkonsum gehören. «White Noise» wartet mit einem fulminanten Schluss auf: Da wird zum Musikstück «New Body Rhumba», das die Band LCD Soundsystem komponiert hat, siebeneinhalb Minuten lang eine unbedingt sehenswerte Choreografie im Supermarkt geboten. Neckisches Detail: Lars Eidinger und Barbara Sukowa sind in diesem tragikomischen Film mit dabei und spielen ihre Parts schon mal in ihrer deutschen Muttersprache.

White Noise
Regie: Noah Baumbach
USA 2022, 136 Minuten
Netflix