Sie musste mal Pause machen. Sechs Jahre sind vergangen seit ihrem fünften Album. Die englische Singer-Songwriterin Beth Orton war Mutter einer Tochter geworden, die sie alleine aufzog. Orton ist von London zurück in ihre Heimat Norfolk gezogen, hat geheiratet und einen Sohn bekommen. Sie hat bei ihrem letztes Jahr verstorbenen musikalischen Helden Bert Jansch Gitarrenstunden genommen und eine Psychotherapie gemacht, um ihren grundsätzlichen Zweifeln auf den Grund zu gehen. Und um in neuer Frische musikalisch zu erstrahlen. Abschied genommen hatte Orton schon von ihrer frühen «Folktronica», wo sie Traditionelles mit Elektronik mischte. Das neue Album «Sugaring Season» (die Jahreszeit, in der den Ahorn-Bäumen der Saft zur Sirup-Herstellung ­abgezapft wird) ist folkiger Singer-Songwriter-Pop vom Feinsten. Mit ­einer Stimme, die neu geerdet scheint. Wunderbar.


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Beth Orton
Sugaring Season
(Anti-/Phonag 2012).
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