Die Schweiz droht unterzugehen. Eine dunkle Wolke hängt über den Bergen der Zentralschweiz und breitet sich mit Tendenz zum Mega-Sturm aus. Das ganze Land scheint in höchster Gefahr. Von dieser Ausgangslage her entwickeln die unterschiedlichsten Schweizer Filmschaffenden – allesamt Angehörige einer neuen Generation, geboren zwischen 1976 und 1985 – ihre jeweiligen Episoden. Diese werden sich am Ende zu einem erstaunlich homogenen Film zusammenfügen.

Was sich da genau zusammenbraut am Himmel – es bleibt vage. Aber auf der Erde unten zeigen sich konkrete Auswirkungen: Aufgeregt-nervöses Verhalten im Versicherungskader, Verdrängung mit Party-Machen, der Griff zum Gewehr bei den rechten Populisten, Hamsterkäufe, ein Fluchtversuch, privilegiert durch ein dickes Unternehmer-Portemonnaie, nachdem die EU die Grenzen für Eidgenossen geschlossen hat.

So gedankenanregend und auch spannend wie in «Heimatland» sah man eine Apokalypse selten. Im Fokus immer die isolierte Schweiz, die kritisch betrachtet wird mit den Mitteln des Spielfilms, wo Menschen im Zentrum stehen mit ihrem Denken und Handeln angesichts ­einer möglichen Katastrophe. Dem glänzenden Lack der Idylle Schweiz werden einige Kratzer verpasst in diesem kollektiven Untergangs-Thriller mit Grips.

Das ergiebige Bonus-Mate­rial der DVD-Ausgabe umfasst Book­let, Making-of, entfallene Szenen und mehr.

Heimatland
Regie: Michael Krummenacher, Jan Gassmann u.a.
CH 2015
99 Minuten + Bonus
(Look Now! 2016).