Einmal reissen sie aus und fahren nach Zürich. Dort verbringen Moni und Gloria, beide noch nicht 18, ein wildes Wochenende, das sie ebenso erhitzt wie desillusioniert. Zurück im Bregenzerwald, taucht jedes der Mädchen zurück in sein biederes Leben: Moni in die enge Sozialwohnung, Gloria zu ihrer Mutter in die gespenstische Villa. An das Wochenende erinnert sich Moni fast 60 Jahre später, als sie ihre Jugendfreundin Gloria nach langer Zeit wieder besucht.

Das Erinnern und Abstrahieren hat Monika Helfer (76) zum Grundmodus ihres Schreibens gemacht, mit dem sie seit den späten 70ern ihre Umgebung erkundet. Mit ihrer Trilogie aus «Die Bagage» (2020), «Vati» (2021) und «Löwenherz» (2022) hatte sie sich ihrer Familiengeschichte angenommen. Diese Kurzromane sind auf breites Echo gestossen.

Ähnlich geht es nun weiter mit «Die Jungfrau»: Der ebenso autofiktional geschriebene Roman montiert aus zwei Jugend- und Lebensgeschichten ein facettenreiches Zeitbild, das im Nachkriegsösterreich beginnt und bis in die Gegenwart reicht. Monika Helfer gastiert mit ihrem neuen Roman im Zürcher Kaufleuten.

Lesung
Mo, 4.12., 20.00 Kaufleuten Zürich

Buch
Monika Helfer Die Jungfrau 150 Seiten (Hanser 2023)