Die St. Galler Autorin Jolanda Spirig schrieb unter dem Titel «Widerspenstig» die Geschichte der Bernadette G., die als Pflegekind in einer frommen Familie aufwuchs. Sie sollte auf den rechten Weg gebracht werden, nicht der leiblichen Mutter nachschlagen, die als haltlose Psychopathin abgestempelt worden war. Ärzte und Psychiater belasteten die 18-jährige Büroangestellte, warfen sie in den gleichen Topf wie die Mutter und drängten sie 1972 zu Abtreibung und Sterilisation. Bernadette sollte ihre ­«minderwertigen» Gene nicht weitervererben. Die völlig gesunde und intelligente junge Frau wurde ohne hinreichende Grundlage als geistesschwach eingestuft.

Lesung und Gespräch 
Mit Jolanda Spirig und Bernadette Gächter 
Mi, 17.9., 19.00 Frauenarchiv St. Gallen