«Nashville» – das sind fünf ­erzählte Tage in der Südstaaten-Stadt der USA. Das sind mehr oder weniger miteinander verschränkte Geschehnisse und Schicksale von insgesamt 24 (!) Hauptfiguren. Am Anfang kehrt der Country-Star Barbara Jean (Ronee Blakley) aus dem Sanatorium zurück. Als sie, ihre Entourage, die Fans und die Medienmeute vom Flughafen in die Stadt fahren, kommt es zu einer Massenkarambolage auf dem Highway – ein treffendes Sinnbild.
Alle wollen nach oben: Ein Politiker im Präsidentschafts-Wahlkampf, eine heillos untalentierte Sängerin, die Band von Schürzenjäger Tom (Keith Carradine) – es ist ein einziges Streben nach Macht und Geld und Anerkennung von wirklichen Stars und Möchtegern-Musikern. Nashville ist allerdings die Stadt der Träume und der Illusionen. So mancher zerschellt an der harten Wirklichkeit dieser heuchlerischen ­Ellenbogengesellschaft. Am Schluss fliesst Blut bei einem Attentat.

Robert Altman (1925–2006) drehte «Nashville», als wär es ein Dokumentarfilm. Die Stadt Nashville, bis heute Hort der uramerikanischen Country-und Western-Industrie, war für Altman «ein Hollywood im Kleinen», «ein Gesellschafts-Panorama», «meine Metapher für das heutige Amerika», sagt er im Interview, das die neue DVD als Bonus bereithält.
Bei den Oscar-Verleihungen trat der Film unter anderem gegen Milos Formans «One Flew Over The Cuckoo’s Nest» an, der gross abräumte. Immerhin gab es für «Nashville» einen Trostpreis: «I’m Easy», geschrieben und gesungen von Keith Carradine, wurde als bester Originalsong ausgezeichnet.

Nashville
Regie: Robert Altman
USA 1975
DVD, 154 Minuten,
D/E, OmU (Audiokommentar: E)
(Arthaus 2013).