Wenn Büchermenschen unter sich sind, kann das Gespräch schnell mal ausufernd werden. So ergeht es zuweilen der Journalistin und Autorin Mascha Jacobs, die sich für ihren Podcast «Dear Reader» einmal im Monat mit einem Gast über die prägenden Texte des Lebens unterhält. In der kürzlich erschienenen Folge tauscht sie sich etwa mit Paul-Philipp Hanske zum Thema Ekstase aus.

Hanske hat selbst Bücher über die Kulturgeschichte und die aktuellen Phänomene der Psychedelik geschrieben und bringt in die Sendung unter anderem Ernst Jüngers 1970 erschienenes Buch «Annährungen. Drogen und Rausch» mit. «Kaum zu ertragen», findet Mascha Jacobs nach der Lektüre. Hanske stimmt ihr zu, erklärt aber auch, warum er ausgerechnet diesen Autor, den er selbst als konservativ und pathetisch empfindet, mitgebracht hat.

Auch in den anderen rund einstündigen Folgen entsteht stets ein leidenschaftlicher Austausch über Bücher. Etwa mit Literaturkritikerin Insa Wilke, die erklärt, welche Texte ihr «unter die Haut und ins Hirn gehen». Oder mit der Baslerin Yael Inokai, die unter anderem über queere Literatur und Sexualität im Roman spricht. Mascha Jacobs hat sich bereits im Vorfeld intensiv mit den eingeladenen Gästen und ihren Büchern befasst. Daraus entstehen dichte, assoziative Gespräche über Literatur und aktuelle Gesellschaftsthemen. «Dear Reader» bietet kein Kurzfutter, sondern ein üppiges Mahl – vielleicht auch mal schwer verdaulich, aber stets mit Tiefgang.

Dear Reader
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