Der Düsternis entgegen
Das vierte Album des Dubliner Quartetts Lankum ist voller berückender Musik: eine Stunde und 11 Minuten, ein Dutzend Tracks mit einer Länge von einer Minute bis zu 13 Minuten. Im Kern ist es Irish Folk, doch Lankum gehen wesentliche Schritte weiter, auch wenn sie bei aller Innovation das Hergebrachte ebenso lieben. Es geht in Richtung «Doom Folk» oder «Düster-Folk», mitunter stracks dem Herzen der Finsternis oder der Hölle entgegen. Es wird gemordet, getrauert, geklagt und verzweifelt, wovon sirenenhafter Solo- und magischer Harmoniegesang berichten.

Radie Peat, Cormac Mac Diarmada sowie die Brüder Daragh und Ian Lynch stellen mit Drehleier, Hackbrett, Banjo, Fiddle oder Concertina anderes an, als man es gewohnt ist. Stimmungsmässig reicht es von verhalten über lüpfig bis stürmisch und düster. Etwas vom Besten, was es volksmusikalisch aus Irland zu hören gibt.

Lankum - False Lankum (Rough Trade 2023)