Friedrich Dürrenmatt mit der charakteristischen Brille – und mit langen Eselsohren: So hat der Schriftsteller sich selbst in der Reihe «F.D. verwandelt sich in Midas-Green » in kantigen Filzstift-Strichen gezeichnet. Der Podcast «Dürrenmatt», entstanden im Centre Dürrenmatt in Neuenburg (CDN), nimmt diese Bildreihe in einer Folge genauer unter die Lupe. Ausgehend von der Frage «Wie entwickelt ein Autor seine Figuren?» zeigt die Episode mit Dürrenmatts Text «Midas» und seinen Zeichnungen, mit wie viel Witz und Ironie der Autor damit umgegangen ist. Die sechs je vierteiligen Pod- cast-Staffeln orientieren sich jeweils an der aktuellen Ausstellung im CDN. Jede Folge verhandelt ein Bild und einen Aspekt des grotesken dürrenmattschen Universums. Zuweilen anhand einer Leitfrage, die in Dürrenmatts Sinne auch mal provokativ ausfallen darf: «Was wäre, wenn es die Schweiz nicht mehr gäbe?» oder «Was wäre, wenn die Schweiz während des Zweiten Weltkriegs eingenommen worden wäre?». Diesen Fragen geht der Podcast in fünf- bis neunminütigen Folgen in nüchternem, zuweilen etwas belehrendem Ton nach. Dennoch liefert der Podcast interessante Infos zum schriftstellerischen und malerischen Werk. Das jeweils beschriebene Bild ist online zu sehen, lässt sich im Original aber natürlich detaillierter betrachten. Und so motiviert der Podcast auch zu einem Ausflug nach Neuenburg. Etwa in die neue Ausstellung «Das Spiel», zu der demnächst die siebte Podcast- Staffel aufgeschaltet wird.

Dürrenmatt – Der Podcast
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