Es gibt enge Freunde, die komplett verschiedene Musik hören. Der eine liebt Operngesang von Cecilia Bartoli, der andere Freejazz von Cecil Taylor. Und es gibt Paare, die sich im Laufe ihrer Beziehung annähern beim Musikhören. Wie funktioniert der Musikgeschmack, wie und wann entsteht er? SRF-Musikredaktor Benjamin Herzog hat dazu Melanie Wald-Fuhrmann befragt. Die Professorin für Musikästhetik am Max-PlanckInstitut in Frankfurt am Main hat in empirischen Forschungen Antworten gefunden.

Als Grundlage nennt sie das familiäre Umfeld und erste Freundschaften im Teenageralter. Dennoch können Kinder von Klassikliebhabern glühende Verehrer der Rolling Stones oder von Helene Fischer werden. Denn ebenso wichtig seien musikalische Schlüsselerlebnisse, die an besondere Ereignisse oder Begegnungen geknüpft sind. Solche können auch zur Folge haben, dass sich ein anerzogener oder individueller Musikgeschmack komplett verändert. Ein spannender Hintergrund zu einer höchst komplexen Verhaltensweise.

Passage: Vom Geschmack in der Musik
Fr, 6.10., 20.00 SRF 2 Kultur