Unterdrücker sind immer rigoros, auch wenn sie aus einer Kulturnation stammen. Auf der Insel La Réunion hatte Frankreich die Volkssprache Kreol und die Tanzmusik Maloya verboten, um das Volk zu kontrollieren. Alte kulturelle Werte, welche die Inselbewohner ab den 1960er-Jahren bewusst wiederbelebten, um sich von der europäischen Kolonialmacht zu emanzipieren.

La Réunion gehört zwar bis heute zu Frankreich, allerdings als selbstverwaltetes Übersee-Département. Maloya ist zum Symbol geworden für die wieder­erwachte kulturelle Identität der Insel im Indischen Ozean. Ein Verdienst auch von Olivier Araste. Mit seiner 1999 gegründeten Band ­Lindigo hat er den Maloya zur Volksbewegung gemacht und trägt ihn in die ganze Welt hinaus. Dies gelingt dank der stark rhythmusbetonten und groovenden Musik sowie des publikumswirksamen Wechselspiels von Lead- und Chorgesang. Zudem mischt Araste, der Vorfahren in Madagaskar und Mosambique hat, seinen Maloya-Songs eingängige Sounds aus Westafrika und Brasilien bei. Sein Vorbild ist Afropop-Ikone Fela Kuti.

Vor zwei Jahren haben

Lindigo ihre vierte und bislang letzte CD «Maloya Power» veröffentlicht. Deren zweiter Song «Domoun» ist dabei, zum internationalen Hit zu avancieren. Auch dank Auftritten der Band in aller Welt. Nach ihrem Konzert am Paléo-Festival in Nyon letzten Sommer kehren die Ostafrikaner nun in die Schweiz zurück. An Afro-Pfingsten in Winterthur eröffnen sie die African Night am Pfingstsonntag.

CD

Lindigo
Maloya Power (Helico 2012).

Konzerte

Konzert Lindigo
So, 8.6., 19.30 Halle 53 Winterthur

Afro-Pfingsten
Di, 3.6.–So, 8.6.
Halle 53, Sulzer-Areal,
Altstadt Winterthur
www.afro-pfingsten.ch