Der westafrikanische Staat Mali ist seit 1960 unabhängig. Die Loslösung von der französischen Kolonialmacht ist aber noch nicht abgeschlossen. Davon erzählt der Spielfilm «Mali Twist» auf deutliche Weise, verpackt in eine farbenfrohe und musikalisch pulsierende Liebesgeschichte. Zu sehen ist der Film am 13. Norient Festival in Bern, das an vier Tagen und Abenden 26 Filme mit Konzerten und Performances, Partys und Diskussionen bietet.

Organisiert von der Plattform Norient.com, die von Bern aus als Sprachrohr der globalen Musikszenen funktioniert, thematisiert es brisante Themen vom kolonialen Erbe bis zur Klimakrise. «Das Festival soll ein Ort der globalen Vernetzung sein», sagt Emma Nzioka, Multimediakünstlerin aus Nairobi und künstlerische Festivalleiterin. «Es will aufzeigen, wie Musik dazu beitragen kann, sozialer Ungerechtigkeit und der Zerstörung unseres Planeten gemeinsam entgegenzutreten.»

Dies geschieht auf eine buchstäblich spielerische und sinnliche Weise: «Mit neuartigen und spartenübergreifenden Konzert-, Bühnen- und Cluberlebnissen», wie Mediensprecherin Janina Neustupny erläutert. An diversen Podien und Workshops werden auch Visionen entwickelt. So diskutiert zum Beispiel im Vorfeld des Films «Mali Twist» der Berner Norient-Gründer und -Direktor Thomas Burkhalter mit dem in Uganda lebenden Filmemacher Noah Grothe.

Das Norient Festival versammelt Musik-, Film- und Medienschaffende aus insgesamt 28 Nationen und findet in elf Berner Kinosälen, Clubs und Kulturzentren statt.

Norient Festival
Mi, 10.1.–So, 14.1. Div. Orte Bern
www.norient.com/festival