Dokfilm: Stadiongesang verbindet (fast) immer
Vom EM-Song über die Vereinshymne bis zum Schmählied: Die Kultur-Doku «Fussballhymnen – Schalalalala?» auf 3sat blickt hinter die Kulissen.
Inhalt
Kulturtipp 13/2024
Hans Jürg Zinsli
«Es ist die letzte authentische Enklave in einer genormten Welt.» So beschreibt der deutsche Journalist Gunnar Leue den Stadiongesang bei Fussballspielen. Als Fan des 1. FC Union Berlin ist Leue stets dabei, wenn die von Nina Hagen komponierte Vereinshymne angestimmt wird. Der Dokfilm «Fussballhymnen – Schalalalala?» versucht in einer guten halben Stunde, Hintergründe zu liefern. Das gelingt erstaunlich gut. Der historische Kurzabr...
«Es ist die letzte authentische Enklave in einer genormten Welt.» So beschreibt der deutsche Journalist Gunnar Leue den Stadiongesang bei Fussballspielen. Als Fan des 1. FC Union Berlin ist Leue stets dabei, wenn die von Nina Hagen komponierte Vereinshymne angestimmt wird. Der Dokfilm «Fussballhymnen – Schalalalala?» versucht in einer guten halben Stunde, Hintergründe zu liefern. Das gelingt erstaunlich gut. Der historische Kurzabriss beginnt in den 60er-Jahren, als mit Aufkommen der Vinylsingle auch die Fussballstars zu singen begannen.
In der Folge geht es um klassische Hymnen à la «You’ll Never Walk Alone» oder singende Nationalmannschaften (inklusive das peinliche deutsche «Gauchogate»). Und Tomte-Sänger Thees Uhlmann sagt, warum er für den FC St. Pauli – damals in der untersten Liga und fast pleite – eine sehr melancholische Hymne schrieb: «Weil ich im Leid und Verlieren eine grosse Ehrlichkeit und Intimität empfinde.»
Fussballhymnen – Schalalalala?
Regie: Alexander Kühne
D 2024, 36 Minuten
Sa, 8.6., 19.20 3sat