Gewaltverherrlichend! Anthony Burgess’ Roman «Die Uhrwerk-­Orange» sowie die Filmadaption von Stanley Kubrick lösten in den 1960ern und 1970ern hef­tige Debatten aus. Burgess’ Geschichte über den gewalttätigen Alex und seine «Droogs» wurde als geschmacklos verschrien. Der Arte-Dok «Clockwork Orange – Im Räderwerk der Gewalt» taucht nun in die Biografie des englischen Autors, in die britische Nachkriegsgesellschaft und in die Sprache Nadsat ein, die der Autor für ­seine Protagonisten erfand.

Vor allem aber lädt der Dok, basierend auf einem Essay aus Burgess’ Nachlass, die Zuschauer ein, diesen prophetischen Roman mit neuen Augen zu ­betrachten. Denn «Die Uhrwerk-Orange» behandelt nicht nur den inneren Konflikt zwischen Gut und Böse, sondern auch das Thema freier Wille und die Frage, wo individuelle Freiheit und staatliche Verantwortung aneinandergeraten.

Clockwork Orange – Im Räderwerk der Gewalt 
Regie: Benoit Felici / Elisa Mantin
F 2023, 55 Minuten 
Mi, 15.11., 21.40 Arte