Ein Trio lädt zum Menu Surprise
Das Pianotrio gehört zum Standard-Inventar des Jazz. Die Konstellation aus Piano, Kontrabass und Schlagzeug hat sich über Jahrzehnte als tauglich erwiesen, den jeweiligen ästhetischen Zeitgeist zu vertonen. Die wichtigsten Trios waren und sind dabei jene, die festgefahrene Strukturen aufbrechen und ihren Klangkörper neu erfinden. Jim Black tut dies seit gut zehn Jahren auf radikale Weise. Als Schlagzeuger leitet der wirblige New Yorker ein Trio mit dem österreichischen Pianisten Elias Stemeseder und seinem Landsmann Thomas Morgan am Bass. Für ihr neues Album trafen sich die musikalischen Freigeister zu Improvisationen, zu denen sie abwechselnd den Anstoss gaben mittels melodiöser Motive oder rhythmischer Muster. Entstanden ist ein Bogen aus elf Stücken, der vom repetitiven Kollektivwirbel über klangschön sich entwickelnde Minimal-Balladen bis zum rockig umtrommelten Capriccio reicht.

Jim Black Trio
Reckon
(Intakt Records 2020)