In seinem Dramolett «Der Tod des Tintagiles» entwarf der Literatur-Nobelpreisträger und Termitenforscher Maurice Maeterlinck 1894 eine dunkle Geschichte über die Ohnmacht gegenüber den Mächtigen: Ein Kind kommt auf eine Insel, wo es einer bösen Königin hilflos ausgeliefert ist. Sie hat den Auftrag gegeben, das Kind zu töten. 

Die Digitalbühne Zürich – alias Künstlergruppe 400asa – gestaltet aus diesem Albtraum ein multimediales und interaktives Theater. Die Zuschauer werden selbst zum Kind und müssen entscheiden, wohin es gehen soll. Neue Technologien und traditionelle Handpuppen kommen in der Inszenierung gleichermassen zum Einsatz. Durch die Interaktion mit dem Publikum verläuft jede Aufführung anders.

Die Theatergruppe rund um Samuel Schwarz stellt in ihrer Inszenierung die Frage, wie die Zukunft des Theaters mit neuen Medien aussehen soll. Sie untersucht, wie digitale Technologien Emotionen und Empathie der Zuschauer beeinflussen. «Polder: Tintagiles» ist Teil des Erzählforschung- und Transmedia-Projekts «Der Polder». 2015 war daraus der Kinofilm «Polder – Become a Game» entstanden, in dem das Publikum mittels ­einer App in die Szenerie eintaucht.

Polder: Tintagiles 
Premiere: Di, 13.12., 20.00 Rote Fabrik